Marian Wendt (MdB), seit April 2018 Präsident der Bundesvereinigung der Helfer und Förderer des Technischen Hilfswerks e.V. (THW Bundesvereinigung e.V.), besuchte auf Einladung von Reinhold Sendker (MdB) die THW-Ortsverbände im Kreis Warendorf. In Beckum, Oelde und Ostbevern (Ortsverband Warendorf) informierte sich Marian Wendt aus erster Hand bei den Ortsverbänden über die Sorgen und Nöte der Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Begleitet wurden Marian Wendt und Reinhold Sendker vom THW-Landesbeauftragten für Nordrhein-Westfalen, Dr. Hans-Ingo Schliwienski, Johannes Hildebrandt (Referatsleiter Einsatzunterstützung THW-Landesverband NRW) und Frank Achterholt (Leiter THW-Regionalstelle Münster). Wesentlicher Bestandteil des Gedankenaustausches war die Umsetzung des neuen THW-Rahmenkonzepts in den Ortsverbänden. Mit dem Rahmenkonzept passt das THW seine Fähigkeiten an veränderte Schadens- und Großschadenslagen an. Es überträgt die Grundsätze der „Konzeption Zivile Verteidigung“ (KVZ), die Bundesinnenminister Thomas de Maizière im August 2016 vorgestellt hat, auf die Aufgabenschwerpunkte des THW. Die Verschiebung der Schwerpunkte erfordert auch eine einsatztaktische Anpassung. Die 2. Bergungsgruppe wird in die Fachgruppe Notinstandsetzung/ Notversorgung (FGr N) umstrukturiert und weiterhin ihren Mehrzweckkraftwagen (MzKW) behalten. Sie wird zudem einen Großteil des Materials der 2. Bergungsgruppe übernehmen, da die Unterstützung anderer Fachgruppen eine der Kernkompetenzen neben Transport, Pumpen und Strom sein wird. Zudem soll die Gruppe mit einem weiteren Transportanhänger sowie einem Boot ausgestattet werden. Ein weiteres wichtiges Thema war die Diskussion über Möglichkeiten der Erweiterung der Liegenschaften. Hier bedürfe es vor allem der Unterstützung durch den Bund. Dieser habe, so Reinhold Sendker, in den zurückliegenden Jahren das Technische Hilfswerk mit bemerkenswert hohen Haushaltsansätzen unterstützt, zuletzt mit einem Fahrzeugbeschaffungsprogramm in Höhe von 100 Millionen Euro für einen Fünf-Jahreszeitraum. Für notwendige räumliche Veränderungen seien aber ohne Zweifel weitere Mittel erforderlich, waren sich Marian Wendt und Reinhold Sendker einig, schließlich betreffe dies zahlreiche Ortsverbände. Besonderen Wert legt Marian Wendt auf eine bessere Vernetzung/Zusammenarbeit der Feuerwehren, Rettungsdienste und dem Technischen Hilfswerk. Hier will er im Rahmen seiner Möglichkeiten eine große Hemmschwelle der kommunalen Anforderer des Rettungswesens und des Katastrophenschutzes aus dem Weg schaffen, die Kostenfrage. Wenn es nach seinen Vorstellungen geht, sollen die kommunalen Leitstellen die Dienste des THW in Anspruch nehmen können, ohne dafür eine Kostenrechung zu erhalten. Nach wie vor sollen die Feuerwehren zwar zuerst an der Einsatzstelle sein und das THW nachalarmiert werden, frei nach dem Motto: "Wir kommen später, bleiben dafür aber länger." Letztes Ziel der Reise durch den Kreis Warendorf war der Ortsverband Warendorf mit seinem Sitz in Ostbevern. Hier erwartete Ortsbeauftragter Mario Raab den Präsidenten der THW-Bundesvereinigung samt Gefolge. Im Beisein von Bürgermeister Wolfgang Annen, Dr. Michael König (Gemeindeverwaltung), sowie den Gemeinderatsmitgliedern Hubertus Hermanns und Bernhard Everwin begrüßte Mario Raab die Gäste. Ihm oblag es, den Ortsverband und seine Geschichte vorzustellen. Obwohl die offizielle Bezeichnung Ortsverband Warendorf lautet, ist er dennoch landläufig als Ortsverband Warendorf/Ostbevern in aller Munde, da er aus der Zusammenlegung der ehemals eigenständigen Ortsverbände Warendorf und Ostbevern hervorgegangen ist. Diese Historie entlockte Marian Wendt ein leichtes Lächlen. Historie Hin oder Her, der Ortsverband Warendorf hat auch einige Baustellen. Baumängel an der Immobilie auf der einen Seite, Platzmangel in den Räumlichkeiten - insbesondere Umkleide und sanitäre Ausstattung für weibliche Einsatzkräfte - und der Fahrzeughalle auf der anderen Seite lasen die Motivation der Helferinnen und Helfer schwinden. "Das zeige sich auch an der Zahl der einsatzbefähigten Helferinnen und Helfer." erklärte Raab. Bereits seit einiger Zeit ist der Ortsverband deshalb auf der Suche nach einer neuen Liegenschaft, die auch den zukünftigen Anforderungen im Katastrophenschutz gerecht wird. Beim abschließenden Rundgang durch die Liegenschaft in Ostbevern wies Mario Raab auf eindringendes Regenwasser und Risse in den Wänden hin. Den Fuhrpark des Ortsverbands bezeichnete er schmeichelhaft als ein wenig überaltert, aber gepflegt und einsatzbereit. Reinhold Sendker ist ein "Macher", trotz - oder gerade wegen - der vorgetragenen Sorgen und Nöte in den Ortsverbänden zog er ein zuversichtliches Resümee des Tages. "Das sind spannende Perspektiven für das THW und seine freiwilligen Helfer", zeigte sich Sendker optimistisch. Auch Marian Wendt betonte abschließend die Vorteile der Neuausrichtung: "Gerade in Zukunft benötigt unser THW eine moderne Infrastruktur und dafür werden wir uns engagiert einsetzen!" Sein Dank galt allen Helferinnen und Helfern in den Ortsverbänden, aber auch dem "tollen Einsatz" seines Kollegen Reinhold Sendker für das Technische Hilfswerk.
Präsident der THW-Bundesvereinigung besucht den Ortsverband Warendorf
Fotos: Dieter Lillemannstöns (Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit/THW Ortsverband Oelde). Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.
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