Raab leitete die Versammlung zunächst mit einem Dank an die Einsatzkräfte ein: „Ich danke euch für euer außerordentliches ehrenamtliches Engagement. Es gab auch dieses Jahr wieder eine unheimlich große Termindichte, welche zu einer hohen Belastung führte. Ohne den großen Zusammenhalt und das Engagement jedes Einzelnen, gleich welcher Art, wären diese Aufgaben, zusätzlich zum Einsatzgeschehen, so nicht zu bewältigen gewesen.“ So sorgte die Fußball-EM der Männer dafür, dass die vielen Termine, vor allem der Öffentlichkeitsarbeit, zeitlich nah beieinander lagen und terminliche Entzerrungen unmöglich machten. Die Warendorfer THWler und ihre Ausstattung waren in diesem Jahr diesbezüglich bei den Gewerbeschauen in Ostbevern und Warendorf, dem Revolution Train in Ennigerloh, dem Ehrenamtstag sowie an Fettmarkt in Warendorf und dem Kastaniensonntag in Ostbevern präsent. Raab gab in diesem Zusammenhang auch den Hinweis, dass im letzten Jahr gleich drei Kindergärten zu Besuch waren und der Erste bereits für 2025 angefragt hat. Unterstützung kam hierbei durch die Bundesfreiwilligendienstleistenden der THW-Regionalstelle Münster.
Als nächstes nahm der Dienststellenleiter auf die Einsatzlage Bezug. So hatte der der Ortsverband in diesem Jahr bisher sieben Einsätze bzw. sonstige Technische Hilfeleistungen mit insgesamt 838 Stunden zu verzeichnen. Dem gegenüber stehen mehr als 1150 Stunden im Vorjahr mit 18 Einsätzen und Technischen Hilfeleistungen. Seit der letzten Helferversammlung im November 2023 waren die Warendorfer Einsatzkräfte unter anderem beim Starkregen hier im Kreis Warendorf über Weihnachten und Neujahr, beim Warendorfer Rosenmontagsumzug, bei einem Gebäudebrand, dem Sassenberger Triathlon sowie der Verladung von Sandsäcken für Polen nach einem Starkregen eingesetzt. Hinzu kommt der Einsatz eines Fachberaters, nachdem ein Tornado in Telgte wütete.
Insgesamt leisteten die Mitglieder des THW Warendorf bisher rund 17011 Dienststunden, gegenüber 19292 Stunden im gesamten Jahr 2023. Von den Gesamtdienststunden entfielen in diesem Jahr schon rund 5404 Stunden auf die Jugendarbeit. 2023 waren es lediglich 3950 Dienststunden in der Jugendarbeit. Von den insgesamt 180 Mitgliedern des Ortsverbandes, zählt die Jugendgruppe 38 Mitglieder, davon acht Junghelfer Plus, welche am Dienstbetrieb der Erwachsenen und somit an der Grundausbildung teilnehmen dürfen. Weitere acht von ihnen gehören zur erst im September diesen Jahres gegründeten Mini-Gruppe, den sechs bis Neunjährigen. Für beide Gruppen gibt es derzeit eine Warteliste.
Erfreut zeigte sich Raab auch über den weiterhin positiven Mitgliederzuwachs. So traten in diesem Jahr bisher 14 Menschen dem Ortsverband bei. Der Frauenanteil liegt derzeit bei rund 17% (24) und ist nach Ansicht des Ortsbeauftragten noch stark ausbaufähig. Der Mädchenanteil liegt mit 23,68% (9) deutlich höher. Ziel des THW ist es, dass bis 2030 jede dritte Einsatzkraft eine Frau ist.
Positiv ist im THW Warendorf auch die wachsende Anzahl an Einsatzkräften mit einer Einsatzbefähigung. Sieben Einsatzkräfte konnten in diesem Jahr ihre Grundausbildung abschließen, sodass der Ortsverband nun über 64 Einsatzkräfte mit Einsatzbefähigung verfügt. Hieran gemessen ist das THW Warendorf innerhalb von fünf Jahren vom kleinsten zum größten Ortsverband im Kreis Warendorf gewachsen. Nicht unerwähnt ließ Raab an diesem Abend auch Florian Borgmann, welcher mit seinen 16 Jahren in der Geschichte des Ortsverbandes der bisher jüngste Absolvent der Grundausbildung war.
Sorgen bereitet den THWlern hingegen die Haushaltslage für das kommende Jahr. Aufgrund der aktuellen politischen Lage wird mit einer vorläufigen Haushaltsführung bis zum Herbst gerechnet. Weiterhin benötigt das THW deutlich mehr Mittel für die „Zivilschutztüchtigkeit“. Das Fehlen von Finanzmitteln sorgt dafür, dass wichtige Baumaßnahmen im THW nicht umgesetzt werden können. Für das THW in Warendorf bedeutet dies, dass der dringend benötigt Umbau von Gebäudeteilen zu einer Umkleide nicht möglich ist.
Aber auch das noch für die im Aufbau befindliche neue Fachgruppe Elektroversorgung fehlende Notstromaggregat wird auch 2025 nicht verfügbar sein. Geliefert wurden seit der letzten Versammlung hingegen der Multifunktionsanhänger sowie die Wechselbrücke für die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung.
Zu den Highlights des Jahres zählte Raab aber vor allem das 25-jährige Jubiläum der Jugendgruppe des Ortsverbandes, welches mit einem großen Festakt begangen wurde, sowie die Verleihung der Bundesfluthilfemedaille 2021 durch den parlamentarischen Staatssekretär Mahmut Özdemir.
Thematisiert wurden an diesem Abend auch Änderungen im Dienstplan sowie beim Jahresabschluss. Nicht unerwähnt blieben auch die diesjährigen Jubilare Gabriel Krause und Christian Börger mit je zehn Jahren und Phillip Sloot mit 20 Jahren THW-Zugehörigkeit, welche bereits im Rahmen eines Jubilarsempfangs durch den Dienststellenleiter geehrt wurden. Des Weiteren gab es an diesem Abend auch wieder Abberufungen und Berufungen durchzuführen. So erhielt Guido Gawellek sein Berufungsschreiben zur Verlängerung seiner Fachberater-Tätigkeit. Abberufen wurde hingegen Christian Göttker als Gruppenführer der Bergungsgruppe, dessen Funktion nun Cornelia Sander übernimmt. Ihr zur Seite steht als neue Truppführerin Kathrin Kortenbreer. Christian Börger gibt die Führung der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung ab, welche nun in den Händen des neuen Gruppenführers Andreas Lohoff und dem neuen Truppführer Nils Germer liegt. Nils Germer konnte seine Berufung aus gesundheitlichen Gründen an diesem Abend allerdings nicht persönlich entgegennehmen.