Großübung der THW Ortsverbände Coesfeld, Lengerich und Warendorf in Ostbevern 30.11.2019

Ostbevern, 30.11.2019 - Eine groß angelegte Übung der THW Ortsverbände Coesfeld, Lengerich und Warendorf fand an diesem Wochenende auf dem Hof Große Hokamp in Ostbevern statt. „In der dortigen Biogasanlage kam es zu einer Verpuffung, sechs Personen werden vermisst“, lautete es bei Übungsbeginn von Übungsleiter Guido Gawellek, Fachberater im THW Ortsverband Warendorf.

Pünktlich um 17:00 Uhr hatte die Rettungsleitstelle des Kreises Warendorf die Einsatzkräfte des THW Ortsverbandes Warendorf über die Funkmeldeempfänger alarmiert. Zusammen mit den THWlern aus Coesfeld, diese befanden sich bereits an der Unterkunft des Ortsverbandes Warendorf, wurde daraufhin mit Blaulicht und Martinshorn ein Bereitstellungsraum in Telgte-Westbevern angefahren, wo man sich zunächst mit den Kameradinnen und Kameraden aus Lengerich traf. Dort gab es die ersten Informationen und Anweisungen durch Zugführer und Einsatzleiter Marcus Leifhelm (Ortsverband Warendorf), bevor sich die Kolonne aus THW-Einsatzfahrzeugen zur eigentlichen Einsatzörtlichkeit in Bewegung setzte. Die Fahrten zum Bereitstellungsraum und zum Übungsobjekt waren nicht nur durch die Fahrt mit Sonder- und Wegerechten eines der Highlights der Übung, sondern auch dadurch, dass die Kraftfahrer sich aufgrund der Dunkelheit und des starken Nebels mit Sichtweiten unter 50 Metern in einer besonders umsichtigen Fahrweise zeigen konnten. Derartige Fahrten können ein großes Gefahrenpotential bergen, gerade bei ungeübten Fahrern im Ehrenamt, weshalb im THW Ortsverband Warendorf derartige Einsatzfahrten immer wieder geübt werden. So soll verhindert werden, dass es im Realfall zu folgenschweren Unfällen kommt. Am Übungsobjekt erwartete die mehr als 30 Einsatzkräfte eine zunächst unübersichtliche Lage. Hierfür sorgten nicht nur die Dunkelheit und der eh schon vorhandene dichte Nebel, sondern zusätzlich auch noch drei Nebelmaschinen. Gleichzeitig sorgten Hilfeschreie aus Lautsprechern für einen zusätzlichen Stressfaktor. Im ersten Schritt galt es nun die „Schadensstelle“ zu erkunden. Parallel bauten die Kräfte der erst kürzlich im Ortsverband Warendorf neu gegründeten Fachgruppe N (Notversorgung und Notinstandsetzung) ihr Beleuchtungsmaterial auf, so dass trotz des starken Nebels eine sehr gute Sicht gegeben war. Durch die Erkundungsteams der Ortsverbände Coesfeld und Lengerich wurden Fässer mit Gefahrstoffen abgesichert und die vermissten Personen in dem teils unwegsamen Gelände zeitnah gefunden. Vor Herausforderungen stellten die Einsatzkräfte allerdings die Auffindesituationen einiger Verletzter. Herausforderungen, für welche sich aber schnell Rettungsmöglichkeiten ergaben. So war unter anderem eine Person unter einer 1000kg schweren Last eingeklemmt, welche durch Hebeltechniken angehoben werden konnte. Die verletzte Person konnte daraufhin aus ihrer misslichen Lage befreit und durch Kameradinnen und Kameraden zur Verletztensammelstelle verbracht werden. Zwei Personen fanden die Einsatzkräfte auf dem Dach der Biogasanlage. Diese wurden mittels eines sogenannten Leiterhebels aus einer Höhe von ca. sieben Metern in einem Tragekorb herabgelassen. Eine äußerst anspruchsvolle Technik der Personenrettung, welche regelmäßig in den THW Ortsverbänden trainiert wird. Aber nicht nur die Rettung von Verletzten stand im Blick der Übungsbeobachter, auch die Beachtung der Eigensicherung, die Betreuung der gefundenen Vermissten sowie die Kommunikation standen auf dem Prüfstand. Die ebenfalls als Übungsbeobachter eingesetzten Dienststellenleiter der Ortsverbände Lengerich, Karsten Grundmeier, und Warendorf, Mario Raab, zeigten sich, ebenso wie Übungsleiter Guido Gawellek äußerst zufrieden mit dem Übungsverlauf. „Es gibt sicherlich hier und dort ein paar Stellschrauben an denen noch etwas gedreht werden muss, aber im Endresultat wurden die Aufgaben hochprofessionell gelöst“, so das Fazit von Zugführer Marcus Leifhelm. Auch die Einsatzkräfte gaben durchweg positive Rückmeldungen und waren über die Zusammenarbeit der drei Ortsverbände erfreut. Nachdem alle Vermissten gefunden und alle Verletzten versorgt worden waren, ging es an die Aufräumarbeiten und die Rückfahrt zur Unterkunft des THW Ortsverbandes Warendorf in Ostbevern, wo dieser noch bis April 2020 seinen Standort hat, denn dann wird der Ortsverband Warendorf von Ostbevern nach Warendorf, in das Gewerbegebiet „Am Hartsteinwerk“, umziehen. In der Unterkunft hatten die Einsatzkräfte die Möglichkeit sich zu verpflegen, sich über das Übungsszenario auszutauschen und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Ein besonderer Dank gilt seitens der Einsatzkräfte nicht nur dem Übungsleiter Guido Gawellek, da eine derartige Übung äußerst viel Vorbereitungszeit benötigt, sondern auch Stephan Große Hokamp, welcher seinen Hof für die Übung zur Verfügung stellte und diese Übung somit erst möglich machte. Der THW Ortsverband Warendorf nimmt jederzeit interessierte Mitglieder auf. Wer allerdings noch im ersten Halbjahr 2020 seine Grundausbildungsprüfung erfolgreich absolvieren möchte um möglichst schnell am Einsatzgeschehen teilnehmen zu können, sollte sich schnell entscheiden, da hierfür eine Mitgliedschaft zum 04.01.2020 aus organisatorischen Gründen notwendig ist. Am neuen Standort in Warendorf wird die erste Grundausbildung am 08.06.2020 starten.


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